Neuer Opel Mokka ist mehr als eine Tasse voll

Der Kompakt-SUV

ist knuffig,

rundlich und

freundlich

Von Lothar Jungmann

Wie die Damen an der Copacabana in Brasilien – so muss er sein: schwarz, heiß und süß – der Kaffee ebenso der Mokka. Und wie ist er bei Opel: Der neue Mokka ist ein Kompakt-SUV, der gut gemacht ist, aber den Pfiff eines richtig gelungenen Mokka aus der Tasse vermissen lässt. Trotzdem: Der Mokka könnte für Opel das richtige Auto zur richtigen Zeit sein. Die SUVs boomen, besonders die kompakten. Da passt der Mokka mit seiner Länge von 4,27 Meter genau ins Bild. Die Größe entspricht etwa einem Skoda Yeti, einem VW Tiguan und ist mit 4,43 Meter Länge sogar ein klein wenig größer. Opel hat den Mokka knuffig gezeichnet, rundlich, freundlich und sympathisch.

Opel hat die attraktivste Produktpalette aller Zeiten und jetzt ist der Mokka unser ganzer stolz“, schaute Ismelda Labbé, Direktorin Verkauf und Marketing bei Opel Deutschland, optimistisch in die Zukunft, als sie mir ihren Kollegen den jüngsten Spross der Opel-Familie im sturmumtobten St. Peter-Ording vorstelle.

Besser als das Herbstwetter an der Nordsee präsentierte sich die Inneneinrichtung. Sie darf als gelungen gelten, das Cockpit ist mit viel Schwung gemacht. Die Instrumente sind klar ablesbar, nicht so toll finden wir die üppige Tastenansammlung auf der Mittelkonsole. Kein spezielles Problem des Mokka, sondern aller aktuellen Opel. Vorn sitzt es sich auf straffen Sitzen mit viel Seitenhalt sehr bequem, auch wenn die Sitzposition ziemlich hoch liegt. Auch im Fond ist das Platzangebot ordentlich, die Sitzposition angenehm aufrecht. Knapp wird es nur für Leute über 1,90 Meter.

Trotzdem wirkt der Innenraum für ein Fahrzeug des sogenannten SUV-B-Segments großzügig. Kopffreiheit und Fußraum reichen für vier Insassen, die Breite lässt auch schon einmal fünf zu. Stauraum und Ablagefächer gibt es innen reichlich, so dass auch die lange Fahrt kein Problem darstellen sollte. Der Kofferraum ist erwartungsgemäß kurz, aber mit 356 Liter Rauminhalt auf Klassenniveau der Kompaktklasse. Er lässt sich auf 1372 Liter erweitern. Der Laderaumboden ist dann eben. Auch im Mokka gibt es wieder den ausziehbaren Fahrradträger Flexfix für ein Fahrrad, der für den Transport von drei Fahrrädern hochgerüstet werden kann.

Auf langen Fahrten bewähren sich die von der Arbeitsgemeinschaft Guter Rücken zertifizierten Vordersitze. Für den besseren Seitenhalt wünschte man sich aber bessere Konturen der Sitzfläche. Weil das Fahrwerk in Kurven nur wenig wankt, wäre das hilfreich.

Den Mokka wird es zunächst mit drei Motoren geben, zwei Benzinern und einem Diesel. Der 1.6-Benziner leistet 85 kW (115 PS) und kommt mit einem Fünf-Gang-Getriebe, der 1,4 Turbo (103 kW / 140 PS) ebenso mit einem Sechs-Gang-Getriebe wie der 1,7 CDTI 96 kW / 130 PS. Später wird ein Sechs-Gang-Automat lieferbar sein.

Wir fuhren jetzt den Turbo-Benziner und den Diesel. Auch wenn man bei 300 Newtonmetern (Nm) Drehmoment des Diesels und 200 Nm beim Benziner etwas anderes erwartet hätte: Der Benziner bewegt sich trotz des Allradantriebs spritziger. Er schafft den Spurt von 0 auf 100 km/h in 9,9 Sekunden, der Diesel in 10,5 Sekunden. Beide Motoren arbeiten dabei nicht eben leise.

Die Kombination Motor-Handschalter wird mit einem Start-Stopp-System und dem Ecoflex-Assistenten ausgeliefert. Beide drücken den Kraftstoffverbrauch. Der 1,6-Liter-Saugermotor braucht im Schnitt (nach Opel-Angaben) 6,5 Liter auf 100 Kilometer, was einer Kohlendioxidemission von 153 Gramm pro km entspricht. Der Diesel kommt mit kommt mit 4,5 Liter (120 g/km CO2) aus. Der 1,4 Turbo-Benziner kommt mit Allradantrieb daher und braucht im Schnitt 6,4 Liter (149 CO2/km).

Auch der Allradler wird normalerweise nur über die Vorderräder angetrieben. Erst wenn die Traktion an einem Rad nachlässt, wird der Allradantrieb aktiv und kann dann bis zu 100 Prozent des Vortriebs an die Hinterachse leiten. Passt die Traktion wieder, schaltet das System wieder auf den Frontantrieb um.

Die Preisskala für den Opel Mokka beginnt in Deutschland mit 18.990 Euro für den 1.6 Ecoflex-Benziner. Opel sieht übrigens vorwiegend Männer mittleren, die einen aktiven Lebensstil bevorzugen am Steuer des Mokka. Als wesentliche Wettbewerber haben die Rüsselsheimer den Nissan Juke, den Mitsubishi ASX und den Skoda Yeti identifiziert. Es wäre gut zu wissen, wie viele der seit dem Verkaufsstart im Juni vorliegenden rund 40.000 Bestellungen aus ganz Europa tatsächlich von Männern getätigt wurden.

Fotos (4): Opel/(1): Charlie Magee

Daten Opel Mokka 1,6 Ecoflex

Länge/Breite/Höhe (in m): 4,28/1,78/1,66
Motor: Reihen-Vierzylinder, 1598 ccm, Leistung: 85 kW (115 PS) bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 155 Nm bei 4000 U/min
Verbrauch (nach EU-Norm): 6,5 Liter
CO2-Emissionen: 153 g/km (Euro 5)
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 12,5 Sek.
Leergewicht / Zuladung: 1260 kg / 504 kg
Max. Anhängelast: 1200 kg
Kofferraumvolumen356 bis 1372 Liter
Wendekreis: 10,90 Meter
Basispreis: 18.990 Euro