Hybrid 3008: Der erste Diesel mit Elektroantrieb

Peugeots Familienvan

mit sparsamer Technik

und attraktivem

Leasing-Angebot

 

Von Lothar Jungmann

Peugeot ist der weltgrößte Hersteller von Dieselmotoren und zugleich einer der Vorreiter beim Elektroantrieb mit dem Kleinstwagen iOn. Da verwundert es nicht, dass die Franzosen mit dem 3008 Hybrid4 der erste Autohersteller sind, der die Verbindung Diesel-/Elektroantrieb auf den Markt bringt.Unser Konzept ist der Durchbruch bei der Reduzierung von Verbrauch und CO2-Emissionen“, freut sich denn auch Peugeot Deutschland-Geschäftsführer Thomas Bauch.

Mit einem Einstandspreis von 34.150 Euro für die Variante Hybrid4 99g mit nur 99 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer liegt der Hybrid 2.100 Euro über dem Preis für den normalen Familien-Crossover 3008 Diesel Automatik. Die Hybridversion verbraucht allerdings rund ein Drittel weniger, so dass sich der höhere Preis nach rund 65.000 Kilometern amortisiert.

Die Franzosen bieten den Diesel-Hybrid auch in einer besser ausgestatteten Version an, bei der zum Beispiel auch die Navigation, 17-Zoll-Leichtmetallräder und ein Head up-Display zum Lieferumfang gehören. Der Preis liegt dann bei 36.150 Euro, die CO2-Emission bei 104 g/km.

Peugeot verkauft vom Familienvan 3008 rund 7.500 Autos pro Jahr in Deutschland. Künftig will der Hersteller cirka 1.500 davon in der Hybrid-Technologie ausliefern. Rund zwei Drittel des Kontingents rechnen die Franzosen gewerblichen Abnehmern zu, wenngleich man sich verstärkt auch um private Käufer bemühen will. Mehr als die Hälfte der Kunden sollen neu akquiriert werden – zum Beispiel von den Konkurrenten Ford Kuga, Renault Scénic oder Nissan Qashqai.

Die Chancen auf dem Privatmarkt sieht Peugeot unter anderem in einem attraktiven Leasingangebot. Mit 15 Prozent Anzahlung wird für eine Leasingzeit von vier Jahren eine monatliche Rate von 395 Euro fällig – 29 Euro mehr als für den 3008 ohne den zusätzlichen Elektroantrieb.

In der Rate enthalten sind alle anfallenden Service- und Wartungsarbeiten inklusive der Verschleißteile und die Erweiterung der üblichen Zwei-Jahres-Garantie auf vier Jahre. Auf die Hybrid-Komponenten räumt Peugeot für die Leasingnehmer ein fünftes Garantie-Jahr ein. Wer den 3008 Hybrid4 kauft, erhält zwei Jahre Garantie aufs Fahrzeug und drei zusätzliche Jahre auf die Hybridkomponenten.

Für den Einstiegspreis von 34.150 Euro erhalten die Kunden ein Fahrzeug, das sich äußerlich nur wenig vom Basismodell ohne Elektroantrieb abhebt. Die Unterschiede sind wesentlich unterm Blech und zeigen sich erst in der Benutzung. So liegt zum Beispiel der Durchschnittsverbrauch für den Hybrid4 99g bei 3,8 Litern pro hundert Kilometer. Die besser ausgestattete und damit schwerere Version verbraucht vier Liter Diesel.

Die ausgesprochen niedrigen Werte für ein Fahrzeug mit 4,37 Metern Länge und 1,8 Tonnen Gewicht mit großzügigem, komfortbetontem Innenraum für bis zu fünf Personen entstehen durch die bisher einzigartige Kombination eines 163 PS-Dieselmotors an der Vorderachse mit einem 37 PS-Elektromotor an der Hinterachse. Der Hybrid4 liegt beim Leergewicht rund 150 Kilogramm über dem normalen 3008; die Zuladung beträgt 437 Kilogramm.

Dennoch lässt sich der Van flott bewegen. 8,5 Sekunden benötigt er aus dem Stand auf 100 km/h, die Maximalgeschwindigkeit liegt jenseits der 190 km/h-Marke. Dafür erforderlich sind jedoch beide Antriebe mit 200 PS Leistung. Sie können über einen Drehknopf in den Fahrmodi „Auto“ für das elektronische Regeln des Antriebs bis hin zum Vollgas oder „Sport“ abgerufen werden. Die weiteren Fahrprogramme heißen „ZEV“ für „Zero Emission Vehicle“ fürs rein elektrische Fahren und „4WD“ für das Zuschalten der Hinterachse von Hand.

Im ZEV-Modus rollt der 3008 Hybrid fünf bis sechs Kilometer weit. Ab 60 Stundenkilometer schaltet sich aber in jedem Fall der Diesel ein. „4WD“ bietet eine geregelte Traktion an allen vier Rädern, entweder auf Knopfdruck oder bei Bedarf. Ab 120 km/h schaltet das System ab und überlässt Traktion wie Stabilisierung dem ESP-System.

Das Fahren stellt den Benutzer vor keine Probleme. Über das Start-/Stopp-System schaltet sich der 3008 Hybrid4 ein und ermöglicht das geräuschlose Dahinrollen nach dem Start. Gewöhnungsbedürftig wird die automatisierte Sechsgang-Schaltung unter Vollgas. Dann gibt es deutliche Schaltrucke, die die Insassen zwangsläufig mit einer mehr oder minder starken Verbeugung quittieren. Beschleunigt man hingegen sanft – was bei den Nutzern eines Hybrid-Fahrzeugs die Regel ist -, sind die Gangwechsel weniger spürbar. Das elektrohydraulisch gesteuerte Getriebe hat schließlich auch seine Vorzüge. Es ist kostengünstiger als eine Vollautomatik und erhöht im Vergleich zum Handschalter den Verbrauch nicht.

Auffälligster Unterschied im Innenraum des Hybrid4 zum normalen 3008 sind die zusätzlichen Instrumente und Anzeigen über dem Display für Navigation und Infotainment, wenn die Navigation an Bord ist. Auf dem Bildschirm kann sich der Fahrer ständig den Fluss der Energie und der Kräfte darstellen lassen. Und an die Stelle des Drehzahlmessers im Blickfeld des Fahrers tritt ein Rundinstrument, das auf einen Blick zeigt, ob man wirtschaftlich fährt oder sogar gerade im Schubbetrieb die Fahrbatterie lädt.

Einen Schub in Sachen Hybrid erwartet sich Peugeot noch im Laufe des Jahres durch ein weiteres Modell. Im Sommer kommt die Mittelklasse-Limousine 508 mit dieser Technologie, nachdem im April der Kombi 508 RXH mit Normalantrieb eingeführt wurde.

Fotos (3): Lothar Jungmann

 

Fakten und Technik Peugeot 3008 Hybrid4

Maße: 4,37 m/1,84 m/1,61 m (Länge/Breite/Höhe)

Motor: 2,0 l-Vierzylinder-Diesel mit 163 PS und 37-PS-Elektromotor

Leistung: 0 bis 100 km/h = 8,5 sek, max. 191 km/h

Verbrauch: 4 l Diesel

CO2-Emissionen: 104 g/km (Euro5)

Kofferraum: 377 bis 1.048 Liter

Max. Anhängelast: 770 kg (gebremst)

Basispreis: 36.150 Euro

 

Bildtexte:

 

Die Tankstelle sieht der Peugeot 3008 Hybrid4 nur selten. Durch den kombinierten Antrieb von Diesel- und Elektroaggregat verbraucht der Familienvan nur wenig Sprit. Fotos: Lothar Dönges

 

Am Innenraum-Komfort des 3008 hat Peugeot auch bei der Hybrid-Version nicht gespart. Anstelle des Drehzahlmessers zeigt ein Rundinstrument, ob der Fahrer wirtschaftlich unterwegs ist.